Musik: Hörprobe zu der Geschichte

Station China: Fadu

Geschichte:

Die Weltreise eines chinesischen Mädchens im Zeichen der Gerechtigkeit

Fadus Mama lebte lange in Australien. Eines Tages wollte sie das Land, aus dem ihre Eltern und sie stammten, besuchen und ging nach China.
In China lernte sie Falun Dafa kennen. Falun Dafa ist ein buddhistischer Weg mit den drei Grundsätzen Aufrichtigkeit, Güte und Toleranz. In China gab es damals viele verschiedene Qigong-Schulen, deren Übende gemeinsam in den Parks und Grünanlagen der Städte ihre Körperübungen machten. So machten sehr viele Menschen zusammen morgens vor der Arbeit die Falun Dafa Übungen. Auf diesem Übungsplatz lernte sie Fadus Vater kennen. Er hieß Chen Chengyong. Beide verliebten sich ineinander und heirateten.
Als Fadu geboren wurde, das war Anfang des Jahres 2000, wurde ihre Familie von einer schrecklichen Tragödie heimgesucht: Die Falun Gong-Übungen, die Fadus Mutter und Fadus Vater übten, wurden in China verboten.

Es gab damals 100 Millionen Falun Gong Übende. Das Oberhaupt Chinas war neidisch darauf, dass sich im Volk etwas so großer Beliebtheit erfreute. Denn er war ein grausamer Herrscher, den niemand wirklich mochte. Der oberste Herrscher Chinas gab den Befehl, dafür zu sorgen, dass niemand mehr Falun Gong macht. In China wurden daraufhin viele Lügen verbreitet, um die Menschen, die Falun Gong übten, in ein schlechtes Licht zu rücken.
Fadus Vater hatte jedoch viel von diesen Übungen bekommen: Er war gesund und innerlich fröhlich.
Fadus Vater fand es ungerecht, dass etwas so gutes so schlecht gemacht wurde. So beschloss er, zur Hauptstadt Chinas, nach Peking zu gehen, um sich dort für Falun Gong einzusetzen und den Menschen in der Regierung von seinen Erfahrungen zu erzählen.

Doch niemand wollte ihm zuhören.

Polizisten verhafteten ihn und brachten ihn in ein Gefängnis.

Obwohl Fadus Vater ein guter Mensch war, wurde er im Gefängnis noch schlechter behandelt als die Verbrecher dort. Als Fadus Vater aus dem Gefängnis entlassen wurde, verlor er seine Arbeit. Denn die Menschen, die Falun Gong übten, wurden jetzt wie Verbrecher behandelt.

Im Januar 2001 wurde Fadus Vater wieder verhaftet. Polizisten entführten ihn und brachten ihn weg. Niemand wusste, wo er war. Fadus Mutter konnte nicht mehr nach ihm suchen. Die Regierung Chinas erlaubte ihr nicht mehr, in China zu bleiben, da sie ja eigentlich Australierin war. Voller Sorge um Fadus Vater mussten die beiden das Land verlassen. Als Fadu nach Australien zurückging war sie ungefähr eineinhalb Jahre alt.
Nach mehreren Monaten erfuhr Fadus Mutter schließlich vom Tod ihres Mannes in China. Zu diesem Zeitpunkt war er 34 Jahre alt, Fadu war gerade 15 Monate alt.
Fadus Mutter war sehr traurig, ihre Haare wurden über Nacht weiß und es ging ihr sehr schlecht.

Fadus Reise für Gerechtigkeit

Doch dann erinnerte sie sich, dass sie durch Falun Gong gelernt hatte, in schwierigen Situationen zuerst an andere zu denken. So dachte sie: „In China erleiden unzählige Familien Katastrophen wie diese und können es nicht aussprechen. Ich bin außerhalb Chinas und lebe noch in Freiheit. Ich sollte für sie tapfer sein, die Welt von all diesen Verbrechen erfahren lassen, die Lügen offen legen und die Verfolgung beenden.“
So beschloss sie zusammen mit Fadu die Länder und Regierungen dieser Welt zu besuchen, um auf das Unrecht in China aufmerksam zu machen. Von März 2002 bis Dezember 2004 reisten Fadu und Fadus Mutter nach Europa, Amerika, Asien und Afrika. Sie besuchten 41 Länder, trafen örtliche Regierungsbeamte, Leute von Zeitungen, Fernsehsendern und viele andere Menschen. Auf diese Weise erfuhren viele Menschen von den schrecklichen Geschehnissen in China.

Bei so einer Gelegenheit haben Jacek Wohlers und seine Frau Tina Fadu und ihre Mama in Kopenhagen gesehen. Sie standen auf einem großen Platz, die Mutter hielt ein Foto von ihrem verstorbenen Mann in der Hand und erzählte ihre Geschichte. Tina und Jacek waren so berührt von ihrer Geschichte, dass sie darüber ein Lied schrieben.
Fadus Mutter sprach auch bei vielen weiteren Gelegenheiten über die Verfolgung in China und machte auf die schrecklichen Geschehnisse aufmerksam. Durch ihren unermüdlichen Einsatz haben viele Menschen von ihrer Geschichte erfahren. Auch wenn diese schreckliche Verfolgung noch nicht beendet ist, kann man heute schon sehen, dass sich der Einsatz für andere lohnt. Denn viele Polizisten, die früher schlechtes taten, haben inzwischen aufgehört. Viele Chinesen haben ihre Unterschrift gegeben, um sich für die Opfer einzusetzen und immer mehr Menschen trauen sich heute, sich gegen das Unrecht auszusprechen.

Fadu_mama_inPolen_2
Fadus Reise für Gerechtigkeit

Beispiele aus Fadus Reise:

fadu5

Fadu besuchte im Sommer 2004 eine Grundschule in Schweden und zeigte den Kindern dort wie man Lotusblumen – ein Hoffnungssymbol – bastelt und erzählte den Kindern von ihrer Geschichte.

fadu6

Im Jahr 2007 nahm Fadu an dem Fackellauf für Menschenrechte teil und trug zusammen mit der Schauspielerin Ines Geipel die Fackel der Menschenrechte.


Hier findet ihr eine Anleitung zum Basteln einer Lotusblume aus Papier. Lotus Blumen bastelte  Fadu auf ihrer Reise mit vielen Kindern aus verschiedenen Ländern.  Bastelanleitung >>